Gaman (我慢) - Ausdauer ist ein Begriff aus Zen-Buddhismus für die Tugend oder Einstellung gegenüber der "anscheinend Unerträglichen" Situationen oder schwierigen Zeiten.
Gaman ist erforderlich für die Kampfkunst-Praxis. Diese Einstellung zu prägen ist von Anfang jeder Praxis an notwendig um bedeutende Fortschritte zu machen. Aber wie sollte ein Anfänger in einer Praxis sich mit Gaman anstrengen wenn er/sie gar nicht weiß was das ist?:)
Als Voraussetzung gilt das Verzicht auf "Ego" in Form von "Ich weiß es", jedoch das Prägen der Form von "Ich kann es". Der Ausgleich ergibt sich in der Geduld.
Ständig nach Erklärungen zu suchen, unaufhörlich Fragen zu stellen, Verstehen zu wollen ohne zu erfahren und voreilige Ansicht zu bilden, genau wie die mangelnde Motivation, Verblendung durch Befürchtungen von Hindernissen, fehlende Glaube an sich Selbst versperrt die Sicht auf den natürlichen Lauf der Dinge.
Darum ist Gaman schon ein Teil des Reigi (Etikette) oder Dojo-Kun (Verhaltensregeln im Dojo). Da dies auf den gleichen Prinzipien basiert sind die Regeln in allen Dojo`s sehr ähnlich.
Jedenfalls wird diese Einstellung in der tatsächlichen Praxis von den Fortgeschrittenen vorgelebt. Dabei ist es natürlich wichtig, dass ein Fortgeschrittener auch in Gaman geübt ist. Bei einem Fortgeschrittenen könnte Gaman durch disziplinierte Übungsweise beobachtet werden. Durch Gaman werden unter Anderem Distanzierung & Timing (maai), Gelassenheit, Innere & Äußere Haltung geprägt.
Strategisch bedeutet dies unabhängig von der Zeitspanne auf eine Lücke im Angriff oder Verteidigung abzuwarten oder auch die Handlungen im eigenen Sinne zum richtigen Zeitpunkt zu beeinflussen.
Charakteristisch betrachtet ist Gaman ein Teil des Taiaki (Übermittelt durch Takuan Soho), der Inneren Haltung und beeinflusst "das Schleifen des Geistes" oder "das Schmieden des Charakters".
(Autor: A.Ertis)