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Aikido und Japan (Tokyo und Umgebung) 2023

Jedes Mal wenn ich eine Reise nach Japan unternehme füllt sich meine Geistes-Haltung mit Freude auf ein geheimnisvolles Abenteuer. Obwohl ich gewisse Vorbereitungen und grobe Pläne für den gesamten Aufenthalt in Japan treffe, habe ich eine heitere intuitive Einstellung zu den Details für alle Reiseabschnitte, damit ich zeitlich und räumlich flexibel bleibe und die Erkundungstiefe variieren kann. Dabei kann ich gelassen vorgehen, da ich bereits seit meiner ersten Japanreise das Vertrauen in dieses Land gewonnen habe. Nichtdestotrotz ist eine Vorbereitung unerlässlich, damit die planbaren Reiseabschnitte gemütlich und sinnvoll verbracht werden können und die Vor-Ort-Planung nicht mehr viel Zeit in Anspruch nehmen muss.

 

In diesem Artikel beschreibe ich wie eine Reise nach Japan, speziell in Tokyo und der Umgebung, neben dem Hauptzweck Aikido zu praktizieren, mit sinnvollen Ausnutzung der freien Zeit ablaufen könnte. Die Angaben zu Aktivitäten, Preisen und Dauer sind nur als Richtwerte zu verstehen. Es geht in diesem Artikel nicht um eine rein touristische Reise mit dem Ziel in der, zur Verfügung stehenden Reisezeit maximal viele Orte zu besuchen. 

Flug

An erster Stelle gilt natürlich das Flugticket zu sichern. Die guten Angebote könnte man bereits ab 6 bis 2 Monate vor Abflug rausfiltern, danach fangen die Preise rapide zu steigern. Dabei ist zu beachten, dass die Preise für Hin- oder Rückflug an Feier- und Ferientagen (sowohl in Japan, als auch in Deutschland) besonders höher liegen, als in den normalen Tagen. Der preisliche Vergleich zwischen Fluggesellschaften für Direktflug nimmt sich dabei nicht viel. Die Frage des Services und des Komforts könnte dabei viel wichtiger sein.

Seit meiner ersten Japanreise bin ich von JAL (Japan Airlines) überzeugt. Schon beim Check In bekommt man einen sehr freundlichen Service und dieser wird bis zur Ankunft in Japan kontinuierlich gepflegt. Man fühlt sich somit auch in der Economy Klasse sehr wohl und die große Fußfreiheit unter den Sitzen unterstreicht den Sitzkomfort auf langer Flugreise (ca. 13:25 Std.). Für Essen und Trinken wird ausreichend gesorgt und mit bereitgestellten Nackenkissen und Decke kann man sich ein paar Stunden ausruhen. Für die weiteren Flugstunden steht für jeden Sitzbereich Bildschirm mit großen Auswahl an Unterhaltungsmedien zur Verfügung. 

 

Preisspanne für Economy Class beim direkten Hin- und Rückflug Frankfurt - Tokyo (2023): ca. 1000 - 1600 Euro.

Unterkunft

Obwohl die Infrastruktur in Tokyo sehr flexibel und überall zugänglich ausgebaut ist, ist eine Unterkunft in der Nähe des Hombu Dojo in Shinjuku vom großen Vorteil, vor allem, wenn man an den frühen Übungsstunden (6:30 - 7:30 und 8:00 - 9:00) teilnehmen möchte. Und es steht eine große Menge an Hotels / Appartments / Hostels usw. in unterschiedlichsten Preisklassen zur Verfügung, so dass man sich über die Auswahl je nach Budget weniger Sorgen machen muss. Die mittelklassigen, etwas günstigeren, aber durchaus komfortablen Business-Hotels sollten jedoch frühzeitig gebucht werden, da sie bei Kurzreisenden besonders beliebt sind. Auch die Appartments sind sehr beliebt und sollten lange Zeit im Voraus gebucht werden.

Vom Shinjuku Station über Kabukicho bis zum Higashi Shinjuku ist Tag und Nacht viel los. In der Nähe von Higashi Station sind die Feuerwehr- und Notdienstfahrzeuge ziemlich oft und laut zu hören, so dass die Nachtruhe in der Unterkunft in den Hotels, die unmittelbar an der Hauptstraße platziert sind, mehrfach gestört werden könnte. Etwas in den Seitenstraßen gelegene Unterkünfte / Hotels sind recht ruhig, dafür können aber auch mal 100 Euro teurer sein. 

Die günstigste Variante bilden die Capseln-Hotels mit Mehrfachbetten, aber auch mit eigenen Abteilen, so dass ein gewisses Maß an Privatsphäre bewahrt werden kann. Die anderen Nachbarn sind jedoch nicht wegzudenken, das sollte bei der Buchung beachtet werden. Nach einem harten Aikido-Tag möchte man vielleicht etwas Ruhe haben.

 

Preisspanne für eine Nacht im Einzelzimmer im Business-Hotel (2023): ca. 70 - 120 Euro

Aikido-Praxis in Hombu Dojo

Wie sich die Unterrichtsstunden generell zeitlich unterteilen und welcher Instruktor in jeweiliger Stunde unterrichtet lässt sich anhand der  Timetable | Aikikai Foundation auf der offiziellen Internetseite des Hombu Dojo rausfinden.

Welcher Instruktor tatsächlich in jeweiliger Stunde in den nächsten 3 Wochen unterrichtet, wird unter Instructors for each class | Aikikai Foundation bekanntgegeben. So kann es sein, dass einer oder anderer Lehrer an einem bestimmten Tag nicht anwesend ist und durch anderen Lehrer vertreten wird.

Der Tagesbeitrag beträgt 2200 yen (Join Us | Aikikai Foundation). Für diesen Beitrag ist es also theoretisch möglich an Morgens- und Abendstunden teilzunehmen, man sollte jedoch realistisch je nach Kondition selbst einschätzen können wie oft man üben sollte, vor allem wenn man auf Dauer während des gesamten Aufenthalts in Japan täglich üben möchte. Entscheidet man sich für bestimmte Unterrichtsstunden an einem Tag, sollte man beim Eintreten die Personen an der Rezeption darüber informieren.

 

In Hombu Dojo werden beim Eintreten keine Sandalen o.Ä. getragen, es wird also nur barfuß gegangen, auch im Treppenhaus.

 

Ein Bildnis mit O-Sensei hängt im Vorraum beim Übergang zum Treppenhaus und ein mit Kisshomaru Ueshiba zwischen dem ersten und zweiten Stock. Es ist angebracht, sich vor den beiden Bildern zu verbeugen. 

 

Es gibt Waschbecken für Füße und Duschbereich, welche nur mit kaltem Wasser versorgt werden.

 

Beim Betreten der Matten verbeugt man sich in Richtung "Tokonoma" (darin hängt die Kalligraphie) und anschließend in Richtung der Mitübenden. Beim Verlassen der Matten in umgekehrter Reihenfolge.

 

Im zweiten Stock (Tatamiraum für regulären Unterricht) betreten die Männer die Tatami direkt aus dem Umkleideraum, die Frauen von der Seite des Treppenhauses, wo auch der Lehrer hereinkommt.

 

Um den Umkleideschränkchen zu schließen benötigt man eine 100 yen Münze. 

 

Üblicherweise übt man mit dem gleichen Partner so lange, bis man aufgefordert wird den Partner zu wechseln.

 

Man sollte bedenken, dass zu bestimmten Ereignissen, ein paar Tage davor und danach, wie zu "Aiki Shrine Festival" oder zu "All Japan Aikido Demonstration" (Schedule of Events | Aikikai Foundation) die Tatami-Flächen in Hombu Dojo sich mit sehr großen Menschenmenge füllen, besonders zu ersten Stunden, die vom Doshu oder vom Dojo-Cho geleitet werden. Möchte man die Events jedoch nicht verpassen und ein paar Tage geräumig üben, kommt man 2-3 Wochen früher nach Tokyo. Die beiden Events sind ebenfalls sehr zu empfehlen, im Rahmen der Aktivitätsplanung.

Waschen

Normalerweise gibt es in jedem Hotel auf bestimmten Etagen die Räume mit Waschmaschinen und Trocknern. Man findet aber auch in jedem Stadtteilbereich ein oder zwei Waschsalons, die auch die Waschmaschinen inklusive Waschmittel haben und rund um die Uhr genutzt werden können. Es sind darin auch meistens Münzgeldautomaten vorhanden. 

Es stellt also kein großes Problem dar, die gut durchgeschwitzte Keiko-Gi`s und auch die Unterwäsche sauber und frisch zu halten.

 

Kosten für ca. 30-40 min Waschzeit ca. 400 yen inkl. Waschmittel + ca. 20 min Trocknungszeit für ca. 200 yen. Je nachdem wie intensiv man seine Wäsche waschen und trocknen möchte kann man paar Münzen mehr oder weniger einwerfen. 

Aktivitäten

Möchte man eigene Ressourcen (z.B. zeitliche & materielle) auf der Reise sinnvoll nutzen, sollte man nur bedingt grobe Planung der Gesamtreise machen und gleich über mehrere Optionen für die Aktivitäten nachdenken. Denn Japan ist nicht nur das Land der aufgehenden Sonne (das wirst Du besonders in den warmen Monaten feststellen, wenn ca. 19 Uhr Dunkelheit einbricht und ca. 4:30 Uhr die Sonne aufgeht und damit auch das Alltagsleben der Japaner erwacht), sondern auch das Land der stetigen Wandlungen, die Anpassungsfähigkeit benötigen. Das kann sich z.B. durch kulturelle, religiöse oder wetterbedingte Veränderungen offenbaren. 

Hat man vor hauptsächlich in Hombu Dojo zu üben, kann man so eine Planung sehr gut an den Übungszeiten orientieren. Zwischen Morgens- und Abendstunden ist eine gute Zeitspanne vorhanden, man sollte sich jedoch nicht von ihr täuschen lassen und für die Wege in etwas weiter entfernte Stadt- oder Ortsteile ausreichend Zeit einplanen.

In Tokyo und der Umgebung ist die Infrastruktur sehr gut ausgebaut und es ist einfach einen Zug oder Bus zu bekommen, aber von einem Ort zum andren zu gelangen kann aufgrund der großen Entfernung etwas Zeit in Anspruch nehmen. Zum Glück lassen sich die Fahrzeiten von A nach B mit Google-Maps oder Japan Official Travel-App ziemlich gut berechnen, vorausgesetzt, dass die Internetverbindung funktioniert (dies sollte jedoch kein großes Problem darstellen, da in Tokyo-Umgebung an jeder Ecke ein öffentliches WiFi-Netz zur Verfügung steht).

Equipment bei Iwata Shokai

Natürlich, da es sich in dieser Art der Reise hauptsächlich um Aikido geht lohnt es sich den Laden des offiziellen Equipment-Lieferanten des Hombu Dojo in Shinjuku zu besuchen und gleich ein oder paar Anzüge mitzunehmen. Damit spart man sich den Gepäck bei Einreise und hat gleichzeitig genug Platz im Koffer für neue Keiko-Gi`s.

 

Iwata Shokai liegt ca. 20 min Fußweg vom Hombu Dojo entfernt.

Einkaufen in Shinjuku oder Shibuya

Unmittelbar in Shinjuku und Shibuya kann man sehr gut qualitativ hochwertige Produkte einkaufen, die in unterschiedlichsten Preisklassen liegen. Du bekommst aber auch in einem eher teureren Geschäft wie Isetan z.B. hochklassigen Sake oder Tee zur Hälfte des Preises, den Du in Deutschland bezahlen müsstest. Die beiden Stadtteile haben alle Arten von Geschäften (Elektronik, Spielzeug, Klamotten, Lebensmittel), die zu Fuß oder per U-Bahn innerhalb von ca. 30 min in allen Richtungen erreichbar sind. Die traditionell japanische Kleidung oder Souvenire sind jedoch in Shinjuku oder Shibuya sehr teuer.

 

Kosten für Hinfahrt per U-Bahn ca. 150 yen

Einkaufen in Asakusa

In Asakusa dagegen findet man viele traditionell japanische Produkte zu beliebigen Preisen. Auf dem Markt hinter dem Eingangstor zum Senso-Ji Tempel befinden sich Stände mit eher preisgünstigeren Produkten. Die Läden in den seitlichen Nebenstraßen bieten dagegen qualitativ höhere und entsprechend teurere Artikel der japanischen Handwerkskunst. Von Shinjuku ist Asakusa in ca. 45 min bis 1 Stunde per U-Bahn erreichbar. Man sollte sich jedoch genügend Zeit zum Einkaufs-Wandern einplanen und beachten, dass die meisten Läden ab ca. 17 Uhr schließen.

 

Kosten für Hinfahrt per U-Bahn ca. 350 yen

Ausflug zu Fuji-Yama

In der Nähe des Fuji-Yama befinden sich sehr, sehr viele sehenswerte Orte, welche von der Mt. Fuji-Station aus meistens per Bus oder zu Fuß (Japan ist berühmt für Ihre Wanderwege) erreicht werden können.

Bis zur Mt. Fuji-Station ist die regionale Zugverbindung von Otsuki aus geregelt. Bis Otsuki von Shinjuku aus kann man auch einen Shinkansen der JR Line nutzen oder einen Limited Express. Es gibt auch andere ähnliche Zugverbindungen.

Ich hatte diesmal Oshino-Hakkai besucht, ein altes, traditionell gehaltenes Dorf mit sehr schönem Blick auf Fuji-San und Teichen aus direkt vom Berg geschmolzenem Eiswasser. Nach beiden ersten Einheiten im Hombu Dojo bin ich um ca. 10:30 Uhr in den ersten Zug nach Otsuki gestiegen und wie oben beschrieben per Transfer-Reise nach ca. 2,5 Stunden in Oshino-Hakkai angekommen.

 

ACHTUNG: Fujiyama ist mit Ihrem schönen weißen Kuppel (der wohl nur in der Zeit zwischen Ende Oktober und Anfang Juni auch wirklich mit Schnee bedeckt ist) hauptsächlich nur beim guten Wetter sichtbar. Daher sollte man diesen Ausflug spontan in Abhängigkeit vom Wetter nutzen.

 

Gesamtkosten für Hinfahrt ca. 3500 - 4500 yen

Ausflug nach Hakone

Möchte man einen heißen Bad nehmen, erreicht man den berühmten für seine Onsen Hakone mit einem Shinkansen der JR Line oder Limited Express "Romancecar" der Odakyu Line in ca. 2 Stunden Fahrzeit. Von der Station Hakone-Yumoto sind viele Onsen-Anbieter direkt zu Fuß innerhalb von ca. 20-30 min erreichbar. Oder man nimmt Shuttle-Bus oder Taxi, wenn einem der hügelige und verwickelte Straßenpfad zu anstrengend zu sein scheint. Und nebenbei bittet sich die Gelegenheit das berühmte Tor "Heiwa no Tori" zu besuchen, das per touristisch angepasste, kontinuierliche Busverbindung von der Hakone-Yumoto-Station aus in ca. 45 min erreicht werden kann.

Die Ortsteile rund um Hakone-Yumoto und ihre zahlreichen Hotels oder einfach Badehäuser mit Onsen-Bädern haben eine meditative Atmosphäre, die Einen mit Ihrer Ruhe gleich vor eigentlichem Bade-Ritual spirituell einstellen. Überall hört man Rauschen der Wasserfälle oder des wilden Flüsses. Einer dieser Badehäuser ist "Tenzan-Onsen" und zu Fuß in ca. 30 min. von der Hakone-Yumoto-Station erreichbar. Bereits im Vorort wird man von einem gedämpften Klang einer Glocke, irgendwo aus dem Wald kommend, eingeladen den Geist und Körper in Ruhe zu versetzen und die heilende Behandlung der Naturkräfte zu genießen.

 

Kosten für Hinfahrt per "Romacecar" ca. 2700 yen

 

Tageseintritt in einem der Badehäuser ca. 1300 yen (Übernachtet man in einem Onsen-Hotel ist der Eintrittspreis für Nutzung der hoteleigenen Onsen im Übernachtungspreis inklusive)

Gepäck

In Japan gibt es viel zu kaufen, was in Europa nicht gibt oder nur schwer und teuer zu beschaffen ist. Aus diesem Grund und weil man auch gerne etwas für sich, Familie und Freunde mitbringen möchte, sollte man für die Rückreise ausreichend Platz im Koffer haben. Sei es Lebensmittel, Klamotten oder Souvenirs, es sammelt sich mit ein bisschen von Einem und von Anderem ziemlich viel zusammen. Daher ist es nicht verkehrt, wenn man entweder nur einen Koffer auf die Hinreise nimmt, um in Japan einen zweiten zu kaufen oder nur einen Koffer packt und einen leeren mitnimmt, wenn man die Standard-Freigepäck-Menge in Flugzeug einhalten möchte.

 

JR Pass

Der teure JR Pass lohnt sich für eine Aikido-Reise nach Tokio oder Umgebung mit ein paar Ausflügen in die entfernte Orte zwischendurch so gut wie gar nicht. Es sei denn man möchte lange Strecken wie nach Hiroshima oder Hokkaido mit Shinkansen hin und zurück überbrücken und viele Tagesausflüge mit JR-Line-Zügen unternehmen. Das ist jedoch mit viel Zeitaufwand verbunden und reduziert somit die wertvolle Aikido-Praxis-Stunden. Auch die einmalige Hin- und Rückfahrt nach Kyoto oder Osaka wird die Kosten für den Pass nicht tragen. 

 

Bargeld

Es sieht so aus, jedenfalls nach meiner persönlichen Einschätzung, dass Japan in den letzten Jahren die Zahlungsmethode mit der Geldkarte großflächig umgesetzt hat. Ich kann mich erinnern, dass noch in 2018 in vielen Geschäften tatsächlich noch Bargeld verlangt wurde. In 2023 hatte ich an keiner Stelle die Karte nicht einsetzen können (wobei ich öfters das Essen gerne mit Bargeld bezahlt habe). 

Außerdem stellt es kein großes Problem dar an Bargeld zu kommen, da an jeder Ecke ein Geldautomat zu finden ist.

Essen

Das Essen in Japan gehört zu einem besonderen Erlebnis, wie der Ausflug zu einem besonderen Ort, und kann zu einem kulinarischen Abenteuer werden. Die Küchengerichte sind sehr vielfältig und jedes davon ist eine Geschmacksexplosion. 

Beim durchstreifen der verschiedenen Shinjuku-Viertel habe ich das Gefühl von einer Küche in die andere zu wandern und wenn man sich gerade nicht in einer Geruchswolke befindet, dann wird man mit eigenem Geruchssinn spätestens an der nächsten Gasse dahin geleitet.

Wer japanisch lesen kann kommt mit jeder Menükarte zurecht. Viele Restaurants oder kleine Lokale bieten auch Menüs in English, manchmal lohnt sich auch danach zu fragen. Es gibt jedoch auch Restaurants, die keinem ausländischen Besucher besondere Dienste anbieten, somit wird das zubereitet was in der Karte gewählt wurde, das sind jedoch wirklich nur einzelne Fälle. In den meisten Lokalen wird man stehts gebührend empfangen und wirklich sehr freundlich und außerordentlich hilfsbereit bedient. Die Japaner sind in Ihrer Gastfreundschaft ausgesprochene Künstler. Es gibt jedoch auch eine Sonderlösung für diejenigen, die sich die Mahlzeit bildlich vorstellen möchten. Dazu haben einige Lokale in den Schaufenstern dekorativ gestaltete Gerichte ausgestellt.

Es gibt die Restaurants in unterschiedlichsten Preisklassen, die meisten sind jedoch relativ ausgeglichen und man kann sich schon mit ca. 800-1300 yen mit Vergnügen satt essen. 

Würde man in den Abendstunden eine Izakaya besuchen sollte man etwas mehr Bargeld einplanen, vor allem weil man eventuell noch dazu einen guten Sake oder Bier trinken möchte. Die meistens kleine, aber sehr leckere Gerichte oder Snacks werden je nach gewünschten Menge und Art relativ kurzfristig zubereitet und serviert. Satt, etwas betrunken und zufrieden kommt man in typischen Izakaya mit etwa 3000 - 6000 yen aus.

 

Hat man die japanische Küche in ihrer Vielfalt noch nicht besonders kennengelernt, lohnt es sich vielleicht vor der Reise über einen oder anderen Gericht zu lesen, es sei denn man ist bereitwillig jede Art von Geschmacksrichtung und damit hängende Überraschungen mit eigenen Geschmacksrezeptoren zu erforschen.

Kultur und Sprache

Reist man zum ersten mal nach Japan, wird man höchstwahrscheinlich von einem Kulturschock getroffen. Keine Sorge, diese Art von Kulturschock hängt eher mit positiven Erlebnissen zusammen. Man stellt ziemlich schnell fest, dass die Japaner sehr hilfsbereit sind und an einem kulturellen Austausch interessiert sind. Jedenfalls findet man sich schnell zurecht, wenn man bereit ist sich etwas an die kulturelle und gesellschaftliche Besonderheiten anzupassen. Einiges erklärt sich auch von alleine. Ansonsten fühlt man sich in Japan sehr sicher.

Zwischen den modernen, architektonischen Giganten bestimmt immer noch die Tradition das Alltagsleben der Japaner und dehnt die Stadtbezirke mit zahlreichen Shinto-Schreinen, buddhistischen Tempeln und historischen Denkmälern aus. So wird das sonst öffentlich verbotenes Alkohol-Trinken auf einem der Shinto-Feste problemlos geduldet. 

Paradox, obwohl Japan sehr sauberes Land ist und es gibt für unterschiedlichsten Gesellschaftsbereiche eigene Reinigungskräfte, welche einen großen Respekt verdienen, findet man auf den Straßen nur bedingt die Mühltonnen. Der eigens verursachte Mühl wird also bis nach Hause oder bis zu einer öffentlichen Mühltonne mitgetragen.

Auch die Tugenden, die Japaner im Laufe Ihrer Geschichte und religiös entwickelten, sind allgegenwärtig zu spüren und sind fest in das Gesellschaftsleben eingebunden. In der Warteschlange an der U-Bahn-Station wird nicht vorgedrungen, für Älteren, Familien mit Kleinkindern oder Schwangere werden die Plätze im öffentlichen Verkehr immer freigehalten (sie sind auch gekennzeichnet), in jeder Situation wird höflich reagiert, sogar die Feuerwehr und Rettungsdienste entschuldigen sich für die Unannehmlichkeiten und bedanken sich beim Überholen der Fahrzeuge. In den Gesprächen wird großen Wert auf Ehrlichkeit und Bescheidenheit gelegt.

Die Verbeugung wird in allen Situationen genutzt, manche Japaner geben auch gerne die Hand zur Begrüßung oder Verabschiedung. 

 

Beherrscht man auch nur ein bisschen japanische Sprache erhält man großes Lob und die Unterhaltung wird sehr geschätzt. Lesen des Hiragana, Katakana und Kanji hat zwar großen Vorteil (vor allem wenn man Menü lesen möchte), man kommt jedoch mit English in Tokyo und Umgebung zurecht. Die Beschilderung an den Straßen, in der U-Bahn, in den Bussen usw. ist zusätzlich zu Japanisch auch in English oder mit romanischen / lateinischen Schrift gekennzeichnet.

The 60th All Japan Aikido Embukai

(Autor: A.Ertis)

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